Vereinschronik SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos 1950- 2010

Die SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos als reiner Fußballverein (1950 – 1975)

Anfang der Dreißiger Jahre des letzten Jahrtausends existierte bereits ein FC Röhrmoos. Damals fand der Fußballsport noch nicht die nötige Unterstützung, so dass sich der Verein 1933 wieder auflöste.

Als die ärgsten Kriegswirren überwunden waren, schlug am 4.Mai 1950 auch in Röhrmoos die Geburtsstunde des Sportvereins. Viele Widerstände hatten die treibenden Sportpioniere Georg Schallmeier und Georg Schiebel zu überwinden. Wie auch heute kann man Sport nur in geeigneten Sportstätten betreiben. Als Fußballfeld stellte der Gastwirt Hagn in Röhrmoos eine geeignete Wiese zur Verfügung. Die Gastwirtschaft Hagn wurde zum Vereinslokal.

Harte Auseinandersetzungen hatte es um den Vereinsnamen gegeben. Sportplatz und Vereinslokal lagen in Röhrmoos, der Vereinname sollte Röhrmoos lauten. Die Großinzmooser, traditionsgemäß in einer immer wachgehaltenen Rivalität zu Röhrmoos stehend, lehnten den Vorschlag „FC Röhrmoos“ ab. Beide Seiten stimmten dem neutralen Vorschlag „SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos“ zu. Andere Stimmen berichten aber auch, dass die Behörden den Doppelnamen verlangten, weil der Verein sich aus Mitgliedern der damals selbständigen Gemeinden Röhrmoos und Großinzemoos.

Damals bewegte auch die Frage, ob eine Vereinsfahne notwendig ist, die Gemüter. Schließlich siegte die Einsicht, dass Fahnen gerade in letzter Zeit dem Volk wenig Glück gebracht haben.

Am 15.Mai 1950 war für Röhrmoos ein denkwürdiger Tag. Am Vormittag wurden die neuen Kirchenglocken eingeweiht – die alten waren für Kriegszwecke eingeschmolzen worden – und am Nachmittag wurde der Sportplatz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung (700 Anwesende)seiner Bestimmung übergeben. Der Sportverein wurde positiv, aber auch kritisch betrachtet. Ein Zitat (Pressebericht vom 25.6.1950) aus der Ansprache des Geistlichen: „…..die Kirche steht dem Sport durchaus positiv gegenüber. Wenn sich aber Missstände einschleichen, muss sie ihre warnende Stimmer erheben.“ Man kann sich leicht denken, dass auch ein Großteil der Bevölkerung, die der Kirche eng verbunden war, dem „werdenden“ Sportverein skeptisch, wenn nicht sogar ablehnend gegenüber stand.

Trotzdem entwickelte sich die Spielvereinigung Röhrmoos-Großinzemoos zur Erfolgsstory. 1950 hatte Röhrmoos 1198 Einwohner, von denen dem Verein 75 angehörten (ca. 6 %). Heute sind ca. 1250 Gemeindebürger im Sportverein, das sind bei einer Einwohnerzahl von 6000 der Großgemeinde Röhrmoos 20 %. Trotzdem war der Verein eine verschworene Gemeinschaft mit der Gastwirtschaft Hagn als Mittelpunkt und Kommandozentrale. Das Zusammenhörigkeitsgefühl war für heutige Verhältnisse unvorstellbar und wurde weder durch Autos, Fernsehen noch Computer getrübt. Das Fußballspiel war noch spontan und nicht durch ausgebildete Trainer in taktische Schablonen gepresst. Das Training war wenig systematisch und fiel bis zur Errichtung einer Flutlichtanlage im Jahre 1957 oft der Dunkelheit zum Opfer. Sportliche Erfolge waren Mangelware, zweimal schaffte man den Aufstieg in die A-Klasse, ansonsten spielte man in der B-Klasse – damals die niedrigste Klasse -. Trotzdem entwickelte sich ein reger Spielbetrieb. Auch eine Reserve- und eine Jugendmannschaft wurden gegründet – wobei die Mannschaften immer fanatisch von ihren Anhängern unterstützt wurden. Nur der Fußball-Gott – so es ihn gibt – wird wissen, warum uns trotz recht guter Jugendarbeit im Seniorenbereich größere dauerhafte Erfolge versagt blieben.

Bei der Jahreshauptversammlung 1955 schien der Verein in eine ernsthafte Führungskriese zu schlittern. Von den bisherigen Vorsitzenden Leitenstorfer und Mayr war keiner zur Kandidatur bereit. In dieser schweren Stunde fasste sich der 24jährige Fritz Dotzler ein Herz und übernahm den Posten des 1. Vorsitzenden. Dies sollte sich als Glücksfall erweisen, denn Fritz Dotzler konnte anpacken, motivieren, begeistern, delegieren und kämpfen. Kurzum, er hatte Führungsqualitäten. Er führt den Verein 30 Jahre lang und rückte ihm seinen Stempel auf. Neben den fußballerischen Aktivitäten erfüllte der Verein immer auch in gesellschaftlier und geselliger Hinsicht seine Funktion in der Jugendarbeit, bei Feiern, Ausflügen und Bällen. Besonders zu erwähnen sind die seit 1954 bestehenden Beziehungen zu ausländischen Verein. Neben einer seit 37 Jahren andauernden freundschaftlichen Beziehung zum FC Bassersdorf/Schweiz besteht seit 1954 eine Vereinsfreundschaft zum FC Littau mit gegenseitigen Besuchen von Mannschaft und Begleitpersonen, die meist privat untergebracht sind.

Eine 30jährige sehr erfolgreiche Amtszeit als Vorsitzender ging 1985 für Fritz Dotzler zu Ende. Im Februar wurde in einer 3stündigen Versammlung Mathias Mayriedl als neuer Vorsitzender gewählt. Neben dem Alltagsgeschäft kämpfte er vor allem für eine Sporthalle. Dies tat er während seiner gesamten 22jährigen Amtszeit. Dass er dieses Ziel verwirklichen konnte bedurfte Ausdauer, Zielstrebigkeit, unglaublichen Arbeitseifer und viele Nerven.

Die SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos als Bauherr

Der soziale Wandel ging auch an Röhrmoos nicht vorüber. 1961 waren nur noch 25 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig. Etwa 60 % der arbeitenden Bevölkerung waren in Industrie und Handwerk tätig. Der Wunsch nach Ausgleich der Bewegungsarmut der beruflichen Tätigkeit wurde stärker. Mann wollte Freizeitspaß und Gesundheitsvorsorge unter einen Hut bringen. Die Vereinsverantwortlichen erkannten die Zeichen der Zeit, die erkannten, berechtigten Erwartungen der Bevölkerung konnten aber wegen fehlender Sportstätten nicht erfüllt werden. Seit Vereinsgründung war immer dieselbe Wiese als Fußballplatz benutzt worden. Die Fußballer zogen sich im 500 m entfernten Gasthaus Hagn um. Dort war auch eine provisorische Dusche installiert.

1968 schien sich die Entwicklung zum Positiven zu wenden. Die Gemeinde kaufte ein etwa 17000 qm großes Grundstück in der Nähe des Fußballplatzes für den Schul- und Vereinssport. Dieses Grundstück war jedoch nicht nur zu klein, sondern es waren daran auch Bedingungen geknüpft, die dem Verein eine eigenständige Finanzpolitikunmöglich gemacht hätten.

Dem Vorstand blieb nichts anders übrig, als sich auf eigene Faust nach einem geeigneten Grundstück umzusehen. Die entscheidende Wende für eine hoffnungsvolle Zukunft trat am 12. April 1971 ein. Das kinderlose und bisher sportuninteressierte Landwirtsehepaar Maria und Johann Blank aus Kleininzemoos stellte dem Sportverein an der Arzbacher Straße ein ideal gelegenes Gelände von ausreichender Größe zur Verfügung. Wir können dem Ehepaar Blank nur unseren herzlichen Dank aussprechen, denn sie haben dadurch dem Verein ein Wachstum und Sportangebot ermöglich, welches zur heutigen Große von ca.1230 Mitgliedern beitrug.

Das 36.000 qm große, östlich der Straße gelegene Grundstück wurde dem Verein im Erbbaurecht auf 99 Jahre überlassen; hier wurden die Außensportanlagen – zwei Fußballfelder und fünf Tennisplätze – errichtet. Eine Erweiterung um ein drittes Fußballfeld war bereits damals geplant. Das weitere, 5510 qm große Areal westlich der Straße, auf dem das großzügige Vereinsheim mit Parkplätzen sowie die Stockbahnen entstanden, erhielt der Verein sogar als Schenkung. Der Sportverein konnte dadurch seine Vorstellungen aus eigener Kraft verwirklichen. Für die Vorstandschaft hieß es nun Gespräche mit Behörden, Architekt und unzählige Sitzungen des Bauausschusses abzuhalten. Er ergaben sich Probleme wegen der Größe des Baus im Außenbereich und der Lage der Tennisplätze im Trinkwasserschutzgebiet. Auch damals war es so, dass der Mut und der Weitblick der führenden Funktionäre ein Objekt entstehen ließ, das an Großzügigkeit und Ausstattung alle bisherigen Projekte in der näheren Umgebung übertraf. der idyllisch am Waldrand gelegene Bau sollte eine Länge von 31 m und eine Breite von 20 m aufweisen. Für viele war dieses Projekt größenwahnsinnig und nicht zu realisieren. Bestärkt wurden die Pessimisten noch durch die unerschwingliche Höhe der Kostenvoranschläge für die Erdbewegungsarbeiten zur Anlage der Fußballfelder.

Theoretische Diskussionen mit Wenn und Aber sind eine Sache, tatkräftig anpacken und in die Hände spucken war aber die Sache der Sportler aus Röhrmoos. So wurden die Erdbewegungsarbeiten nach privater Vermittlung durch einen dreiwöchigen Einsatz der Bundeswehr-Pionierschule in Unterföhring erledigt. Man hatte einfach eine Bundeswehrübung nach Röhrmoos verlegt. Die Spielvereinigung hatte lediglich die Benzinkosten und die Brotzeiten zu tragen. Dieser sinnvolle Bundeswehreinsatz wirkte wie eine Initialzündung für das Gesamtvorhaben.

Von 1972 bis 1975 entwickelte sich der Bau zu einer einmaligen Bürgerinitiative. Es entstand ein Bauwerk, in dessen Kellergeschoß 4 geräumige Umkleidekabinen mit Duschen, ein Schießstand, die sanitären Anlagen, Lagerräume, zwei als Geräteräume genutzte Garagen und die Heizung liegen. Im Erdgeschoß entstand die Vereinsgaststätte mit Pächterwohnung und der knapp 300 qm große Turn- und Mehrzwecksaal. Seit dem Bau der Turnhalle dient dieser als Versammlungssaal für die Röhrmooser Vereine. Daneben finden Kinderfasching, Faschingsbälle, Gauschützenfeiern, Volkstanzabende und Theateraufführungen statt. Auch wird der Saal von den politischen Parteien für Ihre Veranstaltungen genutzt. Auch die Pessimisten, die den Bau kritisch betrachteten, sind jetzt von seiner Notwendigkeit überzeugt. Die Baukosten betrugen 1.320.00 DM. Davon wurden 733.000 DM in Eigenleistung erbracht. 46.000 freiwillige und kostenlose Arbeitsstunden wurden geleistet. Zwei Haussammlungen in Röhrmoos und Großinzemoos (damals 2300 Einwohner) erbrachten die stolze Summe von 75.000 DM. Firmen stellten ihre Maschinen, Landwirte ihre Fahrzeuge kostenlos zu Verfügung. Daneben waren noch viele Sachspenden und Brotzeitspenden der Röhrmooser Geschäftswelt zu verzeichnen. Zum Bau trugen des weiteres die Gemeinde Röhrmoos und Schönbrunn bei, der Landkreis, der Bezirk Oberbayern, die Paulaner Brauerei und der Bay. Landesportverband mit Zuschüssen und einem Darlehen auf 30 Jahre bei.

Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollten bereits 1974 zur 1200-Jahr-Feier der Gemeinde die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Dies ließ sich bei allem Einsatz nicht verwirklichen; man sollte dabei bedenken, dass außer dem Dachstuhl (Unfallgefahr) keine Arbeiten an Firmen vergeben wurden. Kurzerhand verlegt man die 1200-Jahr-Feier auf 1975. Dieser Termin mobilisierte noch einmal die allmählich erlahmenden Kräfte. Ende Mai 1975 konnte dann endlich das größte Fest der Röhrmooser Geschichte gefeiert werden, womit Gemeinde und Sportverein ein noch engeres Zusammengehen demonstrierten. An den vier Festtagen war trotz des teilweise schlechten Wetters (wie immer bei Röhrmooser Festen) von Fronleichnamsprozession über Bierzelt und Blasmusik alles geboten, was die bay. Volksseele höher schlagen lässt. Unzählige Festgäste waren anwesend und sogar das Bay. Fernsehen sendete einen Bericht.

Sportverein und Turnhalle

Die nächste große Baumaßnahme war die Sporthalle .Im Vergleich zum Sportheim ein langer Kampf. Rückblickend ist es schwer zu sagen, was mehr Probleme bereitete: Der politische Kampf um die Halle oder die handwerkliche Umsetzung mit vielen freiwilligen Arbeitsstunden.

Dass das Thema „Turnhalle“ die SpVgg sowohl im vergangenen Jahrhundert als im 21. Jahrhundert beschäftigten wird, haben wohl auch die pessimistischsten Funktionäre der SpVgg nicht für möglich gehalten. Von Planungen im Jahr 1980 bis zur Fertigstellung im Jahr 2005 vergingen 25 Jahre, die von politischen Streit, Verzögerung, Frustration bei den Funktionären, unendlichen Standortdiskussionen, aber auch von über 7000 freiwilligen Arbeitsstunden und Spenden für den Hallenbau von über 70.000 Euro geprägt waren. Dieser zweite Kraftakt in der Vereinsgeschichte wurde aber ebenso gemeistert wieder der Sportheimbau. Unter der Leitung von Mathias Mayriedl und Andreas Herich wurde mit vielen Helfern ein Schmuckstück geschaffen, aber das das nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch auswärtige Mannschaften und Trainer voll des Lobes sind.

Die feierliche Eröffnung, ein Festabend mit allen freiwilligen Helfern und ein Tag der offenen Tür in der neuen Sporthalle mit Vorführungen aller Abteilungen ließen bei den Beteiligten am Bau wenn auch nicht alles, so doch vieles vergessen.

Die Halle ist heute nicht nur jeden Abend belegt. Besonders im Winter wird um jede Hallenstunde zwischen den Abteilungen mit Vorstand und Hallenwart gerungen. Werktags ist die Halle von Montag bis Freitag an Schulen vermieten. Diese Mieteinnahmen sind heute ein wichtiger Beitrags für den Vereinshaushalt.

2007 stellten Jugendliche aus Röhrmoos im Rahmen der bayernweiten Aktion „3 Tage Zeit für Helden“ neue Spielgeräte am Spielplatz beim Biergarten auf.

Nach einer kleinen Pause wurde die Spielvereinigung 2008 wieder aktiv. Erste Schäden am Eternitdach brachten die Verantwortlichen zur Erkenntnis, dass das asbestbelastete Dach des Sportheims in absehbarer erneuert werden muss. Zeitgleich waren die Energiepreise auf einem seit Jahren nicht gesehenen Höchststand. Der Verein hatte eine Erdgasnachzahlung in Höhe von 4000 Euro zu leisten. Da das Dach bisher nicht wärmeisoliert war, entschloss man sich diese Maßnahmen zu verbinden. Fachleute wurden zur Rate gezogen. Diese Fachleute zeigten auf, dass eine Dämmung des Daches als Einzelmaßnahme nicht sinnvoll ist. Neue Fenster im östlichen Teil des Sportheims waren ebenso notwendig wie eine Wärmeisolierung der Wände in diesem Bereich. Erforderlich war der Abbau des asbestverseuchten Dachfälle und des Wandbelags an der Ostseite. Allein diese Maßnahme, die nur durch Fachfirmen durchgeführt werden durfte, verschlang die Summe von etwa 15.000 Euro. Die Bauarbeiten zogen sich vom Sommer 2008 bis zum Frühjahr 2009 hin. Fast 15.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden erbracht. zu den Gesamtkosten von 140.000 Euro gab die Gemeinde Röhrmoos einen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro.

Die Toiletten im Sportheim wurden 2009 erneuert. Trotz viel Eigenleistung entstanden Kosten in Höhe von 40.000 Euro. Die Gemeinde Röhrmoos bezuschusste die Erneuerung mit 10.000 Euro.

Kleinere Maßnahmen waren 2009 die Einbau einer Lüftungsanlage für die Küchenabluft, die nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entsprach. Hier wurden vom Verein 10.000 Euro aufgewendet.

Ebenfalls eine Verschärfung der Gesetze machte es erforderlich, dass vom Saal des Sportheims eine Fluchttreppe als 2. Fluchtweg gebaut wird. Ebenso musste von einem Brandschutzexperten eine Brandschutzbescheinigung eingeholt werden. Eine Vielzahl von Veranstaltungen durch die SpVgg und andere Vereine war gefährdet, wenn der Sportverein hier nicht gehandelt hätte. Zu den Gesamtkosten in Höhe von gewährte die Gemeinde Röhrmoos einen Zuschuss in Höhe von

Die SpVgg Großinzemoos und ihre Abteilungen

In der Folgezeit konnte die Spielvereinigung ihr Angebot stark ausweiten.

Die Fußballabteilung erlebte Mitte der 70er Jahre einen bis dahin nicht gekannten Ansturm von Kindern. Aus einer Schülermannschaft (bis 14 Jahre) und einer Jugendmannschaft (bis 18 Jahre) entwickelte sich eine Jugendabteilung mit bis zu 11. Jugendmannschaften. Die Senioren kämpften mal in der C-, mal in der B-Klasse. Höhepunkte waren die Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die A-Klasse, die man leider verlor. Außerdem stellte die SpVgg noch eine 2. Mannschaft, Senioren A – und Senioren B-Mannschaften sowie eine Damenmannschaft zum Spielbetrieb.

Im Jahr 2010 hat der Verein neben 1. und 2. Mannschaft eine Senioren-B-Mannschaft im Spielbetrieb. Auf dem Großfeld  spielen noch eine A-Jugend, eine B-Jugend, eine C- und eine D-Jugend sowie die B-Juniorinnen-Mannschaft. Im Kleinfeld sind gemeldet eine D2-Jugend, 2 E-Mannschaften und 2 – 3 F-Jugend-Teams. Nicht vergessen darf man die Damenmannschaft und die E-Juniorinnen auf dem Kleinfeld.

Das sind 8 Mannschaften auf dem Großfeld und 8 Mannschaften auf dem Großfeld. Gegenüber dem Ansturm aus den 70er Jahren eine nochmalige Steigerung auf 16 Mannschaften.

Hier noch ein Vergleich:

Aus 75 Mitgliedern im Gründungsjahr der SpVgg, die nur Fußball-Sport betrieben, wuchs die Abteilung Fußball im Jahr 2010 auf 339 Mitglieder.

Leider konnte die Entwicklung der benötigten Spiel- und Trainingsplätze nicht mithalten. Gedanken, Wünsche, Planungen für ein weiteres Spielfeld gab und gibt es, leider waren sie bis heute nicht umzusetzen.

1975 wurde die Damengymnastikabteilung offiziell gegründet. Diese Abteilung entwickelte sich zur „Einstiegsabteilung“ der SpVgg. Neben Damengymnastik, Aerobic und Senioren-Gymnastik wuchs eine sehr starke Kinderturngruppe heran. Auch war in dieser Abteilung eine Mutter-Kind-Gruppe aktiv. Fast jedes Röhrmooser Kind tat hier seine ersten sportlichen Schritte. Auch der  heutige 2. Vorsitzende Manfred Herrler turnte als Bub schon in den Übungsstunden bei Frau Redmer.

Mit der Fertigstellung des Sportheims waren auch die Voraussetzungen für die Gründung einer Tischtennisabteilung gegeben. Diese wurde am 1.7.75 gegründet und entwickelte sich kontinuierlich, so dass  1979 der Punktspielbetrieb aufgenommen werden konnte. Im Verlauf der Jahre konnten beachtliche Erfolge eingefahren werden. In den letzten Jahren machte die Abteilung wieder durch eine verstärkte Jugendarbeit auf sich aufmerksam.

Die Tennisanlagen – 5 Tennisplätze, 1 Tennisheim und 1 Tenniswand – konnten erst im Lauf der Jahre fertiggestellt werden. Die Tennisabteilung wurde am 9.2.77 gegründet. Sportlich konnten viele Aufsehen erregende Erfolge verzeichnet werden. In den letzten Jahren musste ein leichtes Abflauen des Interesses am Tennis festgestellt werden.

Am 2.3.77 wurde die Judoabteilung gegründet. Dieser fernöstlichen Kampfsportart wurde anfangs einige Skepsis entgegengebracht. Man fürchtete eine nur geringe Resonanz. Genau das Gegenteil war der Fall. Es entwickelte sich eine sehr leistungsstarke Abteilung, die Teilnehmer an bayerischen und deutschen Meisterschaften stellte. In den letzten Jahren ist es etwas ruhiger geworden, aber jedes Jahr werden bei Jugendlichen Gürtelprüfungen abgenommen und mehrere Wettkämpfe mit anderen Judo-Teams im Raum Dachau bestritten.

Nur neun Jahre – von 1980 bis 1989 – gab es bei der SpVgg eine Ski-Abteilung. Diese Abteilung fand anfangs einen regen Zulauf. Die Abteilung brachte 1984 kein Verständnis für eine maßvolle Erhöhung der Beiträge auf. Ihr Wunsch nach einer Sonderreglung wurde vom Hauptverein abgelehnt, obwohl in den vorausgegangen Ausschusssitzungen von der Skiabteilung nicht gegen die Beitragserhöhung gestimmt worden war. Daraufhin gründeten die meisten Mitglieder einen eigenen Wintersportverein.  Viele Mitglieder zahlen neben einem  Beitrag für den WSV auch weiterhin den Beitrag für die SpVgg. Nach anfänglichen Irritationen hat sich das Verhältnis beiden Vereine wieder normalisiert.

Seit 7. März 1980 gibt es die Stockschützen als Abteilung bei der SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos. Auf den Stockbahnen ist eigentlich immer Betrieb, nicht zuletzt durch die neuen Flutlichtstrahler. Schlechtes Wetter gibt es bei den Stockschützen nicht. Wenn es sein muss werden die Bahnen spielbereit gemacht. Zum Einsatz kommt technischen Gerät zum Schneeräumen oder zum Trocknen der Bahn nach Regenschauern.  Lautstark und mit viel Ehrgeiz geht es dann um Punkte und Siege. Zwischen den Spielen bleibt  Zeit, die letzten Spiele zu analysieren und sich die Taktik für das nächste Spiel zu recht zu legen.

Volleyball

Volleyball wird seit dem 3.2.81 bei der SpVgg Röhrmoos in der Schulturnhalle gespielt. Nach dem man in den ersten Jahren Probleme hatte, ein Mannschaft zustellen entwickelte sie die Abteilung nach der Eröffnung der Sporthalle ständig weiter. Heute nehmen 2  Mannschaften am Liga-Spielbetrieb teil, zwei weitere Mannschaften spielen in Freizeitligen.

Badminton

Nach Fertigstellung der Sporthalle gründete sich im Oktober 2005 die Abteilung Badminton. Mittlerweile hat man einen festen Spielstamm. In einer Spielgemeinschaft mit Odelzhausen geht man heute auf Punktejagd im Spielbetrieb.

Turnen/Leichtathletik

Im Jahr 2007 ist aus der Abteilung Gymnastik die eigenständige Abteilung Turnen/Leichtathletik hervor gegangen. Dort werden jetzt alle Kinder- und Jugendaktivitäten im Bereich Leichtathletik und Turnen zusammengefasst. Die Abteilung entwickelte sich rasant, so dass auch Beitrittssperren verhängt werden mussten. Auch eine bayerische Meisterin konnte die Abteilung schon stellen.

Die Entwicklung zum Breitensport

Seit der Gründung 1960 bis 1972 waren die Männer im Verein fast unter sich. Damals treten  6 Männer aus dem Verein aus. Ob der Grund dafür die Gründung einer DamengymnastikGruppe war, ist nicht zu belegen. Heute sind 536 von 1229 Mitgliedern weiblich. Frauen sind in Abteilungsleitungen im Vorstand tätig.

Die Vereinsmitglieder kommen aus allen Bevölkerungsschichten. Die Gebietsreform von 1978 – die Gemeinde Röhrmoos hat damals 5200 Einwohner – brachte keinen nennenswerten Zuwachs, wie die hinzugekommenen Gemeinden Biberbach und Sigermtshausen von jeher mit anderen Sportvereinen (SpVgg Kammerberg bzw.  SV Niederroth) verbunden sind. Die folgende Aufstellung zeigt die Mitgliederentwicklung der letzten 60 Jahre. Auffällig ist insbesondere der starke Anstieg 1975 durch die Ausweisung des Angebots nach Fertigstellung des Vereinsheims. Die Vorstandschaft hoffte auf eine ähnliche Entwicklung nach Entwicklung nach Vollendung der Sporthalle. Es war aber klar dass Steigerungsraten wie 1975 schwer erreichbar sein werden.  Man musste sich mit stagnierenden Mitgliederzahlen zufrieden geben. Zwar wurden neue Angebote in der Halle geboten, aber die Neueintritte könnten die ausgetretenen Mitglieder nicht ausgleichen. Wirtschaftlich  schwierige Zeiten, hohe Arbeitslosigkeit und eine ausgeprägte „Geiz ist geil“ – Einstellung zeigten Wirkung. Einige kehrten dem Verein den Rücken. Andere blieben Mitglied, auch wenn sie nicht mehr aktiv waren und waren solidarisch mit Kindern und Jugendlichen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein Einstellungswandel festzustellen ist. Für den Beitrag will ich möglichst viel Leistung, wenn ich nicht mehr aktiv bin trete ich aus. Dass ein Verein aber nur auf Dauer günstige Beiträge anbieten kann, wenn viele Ehrenamtliche ohne Entgelt für den Verein arbeiten, übersehen viele. Ein Blick in ein gewerbliches Fitness-Studio zeigt, dass der Beitrag mindestens das 6fache des Vereinsbeitrags beträgt. Aber viele gehen auch nur in ein Fitness-Studio, weil dort der Flirt-Faktor angeblich hoch ist.

Jahr Mitglieder Beitragseinnahmen
1950 75 450 DM
1960 102 102 DM
1970 230 2.730 DM
1980 1001 43.400 DM
1990 1270 99.000 DM
2000 1263 117.000 DM
2010 1229 80.000 EUR

576 Mitglieder sind unter 27 Jahre. Hier übernimmt die SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos die gemeindliche Pflichtaufgabe Jugendbetreuung. Aber es sind auch 213 Mitglieder über 60 Jahre im Verein. Sie pflegen soziale Kontakte und halten sich körperlich fit.

Sportverein und Turnhalle

Dass das Thema „Turnhalle“ die SpVgg sowohl im vergangenen Jahrhundert als im 21. Jahrhundert beschäftigten wird, haben wohl auch die pessimistischsten Funktionäre der SpVgg nicht für möglich gehalten. Von Planungen im Jahr 1980 bis zur Fertigstellung im Jahr 2005 vergingen 25 Jahre, die von politischen Streit, Verzögerung, Frustration bei den Funktionären, unendlichen Standortdiskussionen aber auch von über 7000 freiwilligen Arbeitsstunden und Spenden für den Hallenbau von über 70.000 Euro geprägt waren. Dieser zweite Kraftakt in der Vereinsgeschichte wurde aber ebenso gemeistert wie der der Sportheimbau. Unter der Leitung von Mathias Mayriedl und Andreas Herich wurde mit vielen Helfern ein Schmuckstück geschaffen, aber das das nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch auswärtige Mannschaften und Trainer voll des Lobes sind.

Die feierliche Eröffnung, ein Festabend mit allen freiwilligen Helfern und ein Tag der offenen Tür in der neuen Sporthalle mit Vorführungen aller Abteilungen ließen bei den Beteiligten am Bau wenn auch nicht alles, so doch vieles vergessen.

Die Halle ist heute nicht nur jeden Abend belegt. Besonders im Winter wird um jede Hallenstunde zwischen den Abteilungen mit Vorstand und Hallenwart gerungen. Werktags ist die Halle von Montag bis Freitag an Schulen vermieten. Diese Mieteinnahmen sind heute ein wichtiger Beitrags für den Vereinshaushalt.

Regeln und Organisation

Im Jahr 1976 gab sich der Verein eine Satzung, die 1979 ergänzt und 1988 völlig neu gestaltet wurde. 1999 wurde die Satzung dahingehend erweitert, dass sich der Verein Ordnungen (z.B. Jugendordnung, Ehrenordnung) geben kann, ohne jedesmal die Vereinssatzung ändern zu müssen. da dadurch neben dem Verwaltungsaufwand auch jedesmal Kosten für die Eintragung im Vereinsregister beim Amtsgericht entstehen. Der übergeordnete Gedanke ist jedoch, dass ein demokratischer Aufbau die Vorstandschaft und den Vereinsausschuss legitimiert.

Bereits 2009 wurde wieder eine Satzungsänderung beschlossen. Die Abteilungen wurde weitgehende finanzielle Selbstständigkeit gewährt. Sie sind aber auch gefordert, durch einen Abteilungsbeitrag ihre Kosten für den Spielbetrieb selbst aufzubringen.

Das für die Gemeinnützigkeit zuständige Finanzamt Freising verlangte außerdem eine Änderung des Passus, der regelt, dass das Vereinsvermögen der Gemeinde Röhrmoos zufällt, sollte sich der Verein auslösen. Weiter heißt es nun: Das Vereinsvermögen ist durch die Gemeinde „ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige Zwecke im Sinne der Satzung der SpVgg Röhrmoos zu verwenden.“  Das heißt, die Gemeinde muss dann mit bezahlten Mitarbeitern das fortführen, was die SpVgg mit vielen ehrenamtlichen Helfern leistet. Bei Bürgermeister Lingl könnte ich mir vorstellen, dass ihm dieser Gedanke Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Aber nicht nur im sportlichen Betrieb sind sehr viele Ehrenamtlich tätig, auch in Vorstandschaft und den Abteilungen, als Presse- und Hallenwart, Gesamt-Jugendleiter, Kassenprüfer und Ältestenrat wird wertvolle Arbeit für die SpVgg geleistet.

Für die Vereinsverwaltung und im Hausmeisterbereich hat die SpVgg geringfügig Beschäftigte. Umfangreiche Kenntnisse u. a. im Steuer- und Sozialversicherungsrecht sind erforderlich, um alle Aufgaben des „Unternehmens SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos“ mit einer Bilanzsumme von ca. 300.000 € zu erfüllen. Monatliche Steuerabrechnung, Meldungen an den BLSV, ELENA – Meldungen, Berichte an die Knappschaftskasse, Versicherungsmeldungen  und 3monatige Abrechnung der Vorsteuer mit dem Finanzamt sind nur einige Aufgaben der Verwaltungskräfte. Kontrollen und Überprüfungen durch Finanzamt und Sozialversicherungsverträge sind jederzeit möglich und führen regelmäßig, wenn überhaupt, nur zu geringfügige Beanstandungen.

Abschließende Bemerkungen

Für den Außenstehenden wird in einem Sportverein geturnt, gelaufen und gesportelt. Die Geschichte der SpVgg zeigt, dass dies nur zum Teil richtig ist. Es sind auch eine Menge organisatorischer Maßnahmen zu erledigen. Gerade in Röhrmoos sieht man, dass die Arbeit vor dem Sport kommt. Der Röhrmooser Sportverein ist ein Gemeinschaftsunternehmen, dass sich in dieser Form nur durch das Engagement, den Idealismus und die Opferbereitschaft eines Großteils seiner Mitglieder entwickeln konnte. Allen voran muss noch einmal das großherzige Ehepaar Johann und Maria Blank gedankt werden, das den Grund zu Verfügung stellte, auf dem heute das Sportgelände steht.

In 60 Jahren steht erst der 5. erste Vorsitzende dem Verein vor. Josef Leistenstorfer (1950 – 1951) und Georg Mayr (1951 – 1954) leisteten wertvolle Aufbauarbeit. Geprägt hat den Verein jedoch Fritz Dotzler, der den Verein 30 Jahre von 1954 bis 1984 führte. In seiner Amtszeit wurden das Sportheim und die Sportanlagen geschaffen.  Sein Nachfolger Mathias Mayriedl stand dem Verein von 1984 bis 2007 auch über 22 Jahre vor. Unter seiner Ägide wurde nach langem Kampf die Sporthalle gebaut.

Sie alle konnten aber nur in vorderster Reihe stehen, da sie durch Vielzahl von Mitgliedern mit und ohne offizielle Ämter für den Verein tätig waren. Ihnen gilt der Dank. Ohne Sie wären die großartigen Leistungen, die die SpVgg Röhrmoos-Großinzemoos in den letzten 60 Jahren erbracht hat, nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank.

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